Regionaltreffen der MARTE MEO-Supervisoren-Deutschland-West

Am 26.10. trafen sich erneut die MARTE MEO-Supervisoren aus dem Einzugsbereich Deutschland-West, diesmal mit dem Schwerpunkt auf Filmclip-Auswertungen mit Kindern und Jugendlichen. Der Erziehungsverein wurde vertreten durch Christine Drawert, liz. MM-Supervisorin, Gastgeberin, Petra Kerkewitz, MM-SV aus dem Schulbereich, dort in der MM- Ausbildung der Lehrer tätig und Tim Werkmeister, MM-SV, – Ambulanter Bereich im Kamp-Lintforter Büro.

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Einhellig war die Einschätzung aller Anwesenden über die enorme Bedeutung der guten Bilder für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen mit einem negativen Erfahrungshintergrund im Kontakt mit anderen Menschen aufgewachsen sind.

Die von den Supervisoren mitgebrachten Auswertungsfilme von MM-Therapeut und Kind/Jugendlichen zeigten z.B. beeindruckend, wie sehr die Kinder ihre Gefühle beim Betrachten einer Filmsequenz noch einmal nachvollzogen, jetzt aber mit der Möglichkeit sich dieser eigenen Gefühle bewusst zu werden, so dass der MM-Therapeut sie ansprechen und mit dem Kind gemeinsam feiern konnte. Ein Beispiel zeigte ein 8 jähriges Mädchen, das im Schatten seines kleinen bedürftigen Bruders stand, von den Eltern wenig wahrgenommen wurde und das sich selbst wenig zutraute. Es reichte 1 Filmclip, dessen Auswertung mit dem Kind und danach die Einbeziehung der Eltern, indem man auch diesen den Auswertungsfilm zeigte, das Mädchen in ein völlig anderes Licht zu setzen. Darüber wurde der Weg frei für eine gesunde, selbstbewusste Entwicklung.

Im Heimbereich wird MARTE MEO gern zur Entwicklungsdiagnose eingesetzt, – was hat das Kind an sozial-emotionalen Fähigkeiten entwickelt, was muss es noch entwickeln und was ist nun der 1. Schritt für die Betreuer. Nun sahen die MM-Supervisoren, wie es eingesetzt wurde bei einem Wechsel der Bezugsperson. Eine Erzieherin verließ die Gruppe, eine andere übernahm nun das betreffende Kind. Auch hier wurde klar, welche Möglichkeiten sich über die Methode ergeben, dass sowohl Kind als auch Erwachsener sich über die Filmausschnitte gegenseitig annähern können. Das Kind hatte die Chance seine positiven Seiten noch einmal wahrzunehmen und dies mit der neuen Bezugsperson teilen zu können. Das Kind strahlte und war stolz, der neuen Bezugsperson wurde dadurch der Zugang zu diesem Kind erleichtert.

Hier entspann sich ein Austausch darüber, dass die MM-Filmclips besonders auch dann Sinn machten, wenn über das problematische Verhalten eines Kindes/Jugendlichen der Blick fast versperrt ist dessen zwar kleine aber positive Initiativen wahrzunehmen. Das ist allerdings die Voraussetzung, mit demjenigen einen guten vertrauensvollen Kontakt zu bekommen, mit ihm derart in Verbindung zu kommen, dass seine soziale und emotionale Entwicklung unterstützt werden kann. Hier wurden etliche Beispiele aus dem stationären aber auch aus dem schulischen Bereich angeführt.

Der Austausch wurde wieder einmal als sehr fruchtbar bewertet.

Das nächste Treffen steht unter dem Motto: „MARTE MEO bei psychisch kranken Eltern. Wo liegt hier die Besonderheit in der Beratung und was ist zu beachten, wenn sich die Familie bereits im Grau- bzw. Gefährdungsbereich befindet“.

Das nächste Treffen findet am 14.März 2016 erneut in der Akadmie statt.

 

Christine Drawert

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